Wissen Sie genau, welche Inhalte Ihre Zielgruppe wirklich interessiert? Welche Themen Ihre Leser dazu bringt, Ihren Content zu lesen, zu kommentieren und zu teilen? Planen Sie Ihren Content dementsprechend? Nein? Dann wird es Zeit für die nächste Phase Ihrer Content-Strategie.

Mit den Erkenntnissen aus dem Content-Workshop geht man nun in die Phase der Content-Planung über. Diese Planungsphase sollte sich in drei Phasen unterteilen – von der Sammlung über die Filterung hin zur Konsolidierung von Webinhalte. Die Phasen gehen fließend ineinander über.

The Takeaway

In diesem Artikel erkläre ich

  • wie Sie systematisch Ihre Content-Planung entwickeln.
  • wie Sie in der Phase Content-Sammlung Themen für Ihre Content-Planung
  • wie Sie für Ihre Content-Strategie unpassende Themen aussortieren.
  • wie Sie die übrig gebliebenen Themen mit Hilfe der 70-20-10-Regel in Ihre Themenplanung einbauen.

Dieser Blog-Post ist Teil der Artikelserie „Roadmap zur Erstellung einer Content-Strategie„. Die Roadmap habe ich in 9 Phasen unterteilt. Jede Phase wird in einem Artikel detailliert erklärt.

Die kostenlose Infografik der kompletten Roadmap zur Erstellung einer Content-Strategie (inklusiver aller Phasen) können Sie hier downloaden: Infografik: Roadmap zur Erstellung einer Content-Strategie A4 PDF.

Content-Sammlung

In der ersten Phase der Content-Planung werden erstmal alle möglichen Inhalte gesammelt.

In der ersten Phase der Content-Planung werden erstmal alle möglichen Inhalte gesammelt. / Quelle: unsplash.com

In der Content-Sammlung werden die Ergebnisse aus dem Content-Workshop nun um weitere Ideen ergänzt. In der Phase der Content-Sammlung geht es darum, möglichst viele Ideen zu möglichen Inhalten und Content-Formaten zusammenzutragen, welche zur Befriedigung von Kundenbedürfnissen beitragen.

Grundsätzlich sollten in der Content-Sammlung zu folgenden Fragen Antworten gefunden werden.

  • Welches Alleinstellungsmerkmal (USP) meines Angebotes möchte ich in den Mittelpunkt rücken?
  • Welche Inhalte erwarten meine User?
  • Welche der verschiedenen Zielgruppen ist meine Primärzielgruppe?
  • Mit welchen Inhalten arbeiten meine Konkurrenten?
  • Mit welchen Content-Formaten kann ich meine Zielgruppe am besten erreichen?
  • Welche Inhalte muss ich aus SEO-relevanten Gründen berücksichtigen?

Nach Zusammentragen der Daten werden diese in einem zentralen Dokument festgehalten und für die weiteren Phasen der Content-Planung dokumentiert.

Content-Filterung

Bei der Content-Filterung werden die gesammelten Inhalte anhand von vorher bestimmten Kriterien ausgesiebt.

Bei der Content-Filterung werden die gesammelten Inhalte anhand von vorher bestimmten Kriterien ausgesiebt. / Quelle: unsplash.com

In dieser Stufe der Content-Planung geht es darum, die zusammengetragenen Ideen für Inhalte, Content-Formate und Marketing-Maßnahmen anhand von Kriterien, welche im Content-Workshop erarbeitet wurden, zu filtern.

Am Anfang des Filterprozesses steht die komplette Auflistung aller Ideen und Maßnahmen aus der Phase der Content-Sammlung. Nun werden diese Ideen anhand von Kriterien geprüft und gefiltert. Dabei fallen Themen entweder weg oder werden zwecks einer erneuten Prüfung auf einen späteren Zeitpunkt verlegt bzw. kommen für eine Produktion infrage.

Mögliche Filter können z. B. sein:

  • Kosten / Budget
  • Personal
  • Zeitaufwand
  • Zielgruppenrelevanz oder
  • Übereinstimmung mit den vorher festgelegten Content-Zielen.

Ideen, welche aufgrund der Kriterien wegfallen, sollten nach diesem ersten Filterprozess ausscheiden. Alle anderen Ideen kommen auf eine neue Liste, welche neben Thema, Beschreibung des Inhaltes, des Content-Formates, der Zielgruppe auch andere Datensätze an Filterkriterien enthalten sollte.

Diese Liste ermöglicht es im Anschluss, einen weiteren Filter anhand von einheitlichen Kennzahlen durchzuführen. Je mehr Kennzahlen bei der Erstellung der Liste hinterlegt werden, desto mehr Entscheidungsmöglichkeiten hat man bei gleicher Priorisierung von Inhalten.

Content-Konsolidierung

Die übrig gebliebenen Inhalte kommen in ein zentrales Dokument und dienen anschließend als Basis für die weitere Content-Planung.

Die übrig gebliebenen Inhalte kommen in ein zentrales Dokument und dienen anschließend als Basis für die weitere Content-Planung. / Quelle: unsplash.com

In der letzten Phase der Content-Planung werden die Ergebnisse aus dem Content-Workshop sowie die gefilterten Ideen aus der Content-Sammlung in ein Dokument zusammengetragen und so aufgearbeitet, dass ein Entscheidungsteam über diese Vorschläge abstimmen kann.

Anschließend werden aus den Vorschlägen konkrete Inhalte, welche in einem Content-Themenplan festgehalten und durch einen Redaktionsplan terminiert werden. Dieser Themenplan muss in Zukunft regelmäßig gepflegt werden.

Das 70-20-10 Planungsmodell

Eine Möglichkeit zur Erstellung des Themenplans ist das 70/20/10 Content-Planungsmodell der Firma Coca-Cola, welches Sie im Rahmen ihrer Content 2020 Vision aus dem bereits existierenden Google-Arbeitsmodell weiterentwickelt haben.

70-20-10-Regel für Ihre strategische Content-Planung.

70-20-10-Regel für Ihre strategische Content-Planung. / Quelle: smartinsights.com

Dies unterteilt Content in unterschiedliche Kategorien und leitete daraus folgende Regeln für den strategischen geplanten Umgang mit Content ab:

  • 70 % der Inhalte in einem Themenplan sollten erprobter und etablierter Content sein, welche wenig zeitlichen und personellen Aufwand erfordert und bereits von der Zielgruppe erfolgreich angenommen wurde. Diese Art von Content stellt ein geringes Risiko dar und hat sich bereits bewährt.
  • 20 % der Content-Aktivitäten sollen in bereits bestehende Ideen investiert werden, die sich bereits als erfolgreich, aber als noch nicht etabliert erwiesen haben. Dabei kann es sich um saisonale Inhalte handeln oder um Content für eine sekundäre Zielgruppe. Ziel ist es, diese Inhalte weiter auszubauen.
  • 10 % der Inhalte sollte experimenteller Content sein, welche mit der Zeit in den 20 % bzw. später in den 70 % -Block wechseln soll. Das Ziel ist es, neue Ideen auszuprobieren, welche zwar ein gewisses Maß an Risiko beinhalten, jedoch den Content von morgen darstellen könnten.

Mehr zum Thema Content-Planung finden Sie auch in dem Buch „Think Content!“ von Miriam Löffler, in dessen Anlehnung dieser Artikel auch entstanden ist. 

Fazit

  • Die Content-Planung baut auf den Erkenntnissen aus dem Content-Audit, der Content-Analyse und dem Content-Workshop auf und ist in drei Phasen unterteilt.
  • In der Phase Content-Sammlung werden mithilfe von Kreativitätstechniken alle Inhalte gesammelt, die geeignet scheinen, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu befriedigen.
  • Im Anschluss wird in der Content-Filterung von den gesammelten Inhalten durch vorher festgelegte Kriterien nicht geeigneter Content ausgesondert.
  • Der übrig gebliebene Content wird dokumentiert und in den Themenplan überführt.
  • Mit Hilfe der 70-20-10 Regel können Sie Ihren Content strategisch planen.

Wie planen Sie ihren Content? Haben Sie bei der Content-Planung schon Erfahrungen mit der 70-20-10-Regel gemacht? Wenn ja, wie hat sich die Methode ausgezahlt? Wenn nein, warum nicht? Diskutieren Sie im Kommentarfeld mit oder schreiben Sie mir unter Info(at)babak-zand.de. Ich freu mich!

Posted by Babak Zand

Ich helfe Unternehmen durch agiles Marketing, eine dokumentierte, nutzerorientierte Content-Strategie für deren digitale Kommunikation zu entwickeln.