Content-Mapping? Ein neues Buzzword? Mitnichten. Content-Mapping beschreibt einen Prozess, mit dem Sie einen Inhalt für Ihre verschiedenen Zielgruppen aufbereiten können.
Besonders im Stadtmarketing gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Zielgruppen. Laut einer Studie des BCSD bezeichnen über 70 % der befragten Stadtmarketing-Institutionen mehr als 14 verschiedene Anspruchsgruppen für Ihre Arbeit als Kernzielgruppe.
Die Herausforderung ist es, diese mit Ihren Botschaften zu erreichen. Aber wie soll das gehen?
Für jede Zielgruppe erstklassigen, individuellen Content erstellen? Dafür haben die wenigsten Stadtmarketing-Organisationen ausreichend Personal.
Externe Content-Agenturen mit der Erstellung von Inhalten beauftragen? Dafür ist das Finanzbudget oft zu knapp.
Die Nutzer Inhalte erstellen lassen und auf der eigenen Seite hochladen? Könnte eine Teillösung sein, muss aber kontrolliert werden – ebenfalls personalintensiv.
Content-Mapping bietet eine Möglichkeit, mit wenig Personalaufwand und kostengünstig Ihre verschiedenen Zielgruppen mit einem Inhalt zu erreichen.
The Takeaways
In diesem Artikel erkläre ich,
- was Content-Mapping ist.
- welche Vorteile Ihnen Content-Mapping im Stadtmarketing bietet.
- wie Sie mit Content-Mapping einen Inhalt für verschiedene Zielgruppen aufbereiten.
- wie Sie dabei Schritt-für-Schritt vorgehen sollten, erklärt anhand einer Infografik.
- kostenloses Template „Content-Mapping“zum Download, welches Sie für Ihre zukünftigen Kommunikations-Maßnahmen einsetzen können.
Dieser Artikel ist inspiriert durch den Blogpost „5 Steps to Mind Map Your Content and Increase Its Reach“ von CARLIJN POSTMA, welcher im Original auf Niederländisch erschienen ist.
Was ist Content-Mapping?
Es gibt verschiedene Deutungen zu dem Begriff Content-Mapping. In der Regel wird Content-Mapping im Zusammenhang mit Personas und der Customer Journey verwendet.
Personas und Customer Journey
Mit Personas kann sich der Autor eines Blogartikels eines Corporate Blog seinen Leser als Person vorstellen, und seinen Text viel präziser auf dessen Bedürfnisse ausrichten. Der Autor weiß also, für WEN er schreibt.
Die Customer Journey beschreibt im E-Commerce, in welcher Phase der Kaufentscheidung sich der Nutzer einer Website gerade befindet. Daraus kann der Produzent von Content ableiten, wie engagiert sich ein Nutzer mit deren Inhalten auf der Website auseinandersetzt.
Wenn man beide Informationen zusammensetzt, erhält man sehr genaue Informationen, in welcher Phase sich welcher Leser der Zielgruppe befindet. Dadurch lassen sich für jede Persona und für jede Phase der Customer Journey sehr spezifische Inhalte erstellen.
Diese Form des Content-Mapping ermöglicht zwar zielgenau Inhalte, erfordert aber bei über 14 Kernzielgruppen im Stadtmarketing wieder einen hohen Personalaufwand – oder einen sehr vollen Themenplan.
Curated Content-Mapping
Die in diesem Artikel beschriebene Form von Content-Mapping hat die Mind-Mapping Technik als Grundlage. Dabei wird ein Inhalt durch unterschiedliche Content-Formate aufbereitet und über mehrere Kommunikations-Kanäle hinweg an verschiedene Zielgruppen versendet.
Der Oberbegriff eines Themas wird in verschiedene Unterthemen aufgesplittet, neu verpackt und wiederverwendet.
Wer möchte, kann sich dabei das immer gleiche alte Teeservice der Tante vorstellen, was regelmäßig im neuen Geschenkpapier an ein anderes Familienmitglied verschenkt wird.
Vorteile des Content-Mapping für das Stadtmarketing
- Sie machen das Beste aus Ihrem Content. Jeder Inhalt, der durch Sie erstellt wird, ist zeit- und arbeitsaufwendig. Und dann? Wenn Content erstellt ist, wird er veröffentlicht – und das war es oft.
- Mit Content-Mapping streuen Sie viel gezielter die Inhalte unter Ihre Zielgruppe und erhöhen so Ihre Reichweite.
- Durch das Content-Mapping beschäftigen Sie sich aktiv mit Ihrem Inhalt. Sie denken über Ihre Zielgruppe nach, an welchen Themen diese interessiert sind und bei welchen Problemen Sie als Stadtmarketing-Institution mit Ihren Inhalten helfen können.
- Sie arbeiten Ihren Inhalt auf, betrachten ihn aus unterschiedlichen Perspektiven. Das kann dazu führen, dass Ihnen neue Ideen zu weiteren Themen kommen. Oder dabei helfen, Probleme zu erkennen und zu verstehen, die vielleicht vorher nicht ersichtlich waren.
Content-Mapping: Template zum downloaden
Anhand der ausgefüllten Infografik und dem Beispiel des Begriffs „Storytelling“ möchte ich das Prinzip des Curated Content-Mapping kurz erklären.
Sie können sich die Vorausgefüllte, sowie das kostenlose Template in den druckbaren PDF-Formaten DIN A4 und DIN A3 gerne für Ihre Arbeit herunterladen. Einfach den entsprechenden Button drücken.
Als Dankeschön freue ich mich über`s Weitersagen:
[Tweet „#Template #Contentmarketing: Wie Sie mit #ContentMapping mehr aus ihrem #Content machen“]Download: Musterbeispiel Content-Mapping-Template
DownloadPDF zum DownloadDownload: Content-Mapping-Template DIN A4
DownloadPDF zum DownloadDownload: Content-Mapping-Template DIN A3
DownloadPDF zum DownloadSchritt-für-Schritt zum Content-Mapping
Zusammen mit der bereits ausgefüllten Infografik und dieser Anleitung erkläre ich Schritt-für-Schritt, wie Sie den Prozess des Content-Mapping in Ihre alltägliche redaktionelle Arbeit einfügen können.
Am Anfang scheint es noch ein wenig abstrakt zu wirken, aber je öfter Sie den Arbeitsprozess durchlaufen, desto natürlicher fällt Ihnen dies mit der Zeit.
Ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen: Laden Sie sich die ausgefüllte Mustervorlage herunter und drucken Sie diese aus. Anschließend gehen wir Schritt-für-Schritt jeden Punkt durch.
Schritt 1: Finden Sie den Oberbegriff
Der Punkt ist simpel. Finden Sie für Ihr Thema einen generischen Oberbegriff, der für möglichst viele Zielgruppen relevant ist. Tragen Sie den Begriff in das weiße Feld rechts oben in der Infografik.
Praktisch am Beispiel erläutert:
In meinem Beispiel habe ich den Begriff „Storytelling“ gewählt.
Schritt 2: Gliedern Sie den Oberbegriff in passende Unterpunkte
Nun unterteilen Sie den Oberbegriff in fünf Unterbegriffe. Dies kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen, z. B..:
- Unterschiedliche Aspekte des Oberbegriffes, die im Artikel geklärt werden.
- Nach Interessen der Zielgruppe orientiert.
- Anhand der Phasen innerhalb der Customer Journey.
Selbstverständlich können Sie die Kriterien auch miteinander vermischen.
Praktisch am Beispiel erläutert:
In meinem Beispiel habe ich Kriterien vermischt. Zum einen habe ich verschiedene Aspekte des Oberbegriffes verwendet:
- Was ist Storytelling?
- Warum Storytelling?
- Werkzeuge des Storytelling?
Dann habe ich mich an meine Zielgruppe orientiert und überlegt, wie ich Ihr mit meinen Inhalten am besten helfen kann.
- Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zu Letzt habe ich noch ein Feld für weitere Ideen genommen, die mir bei der Bearbeitung des Themas kamen, ich aber jetzt noch nicht umgesetzt habe.
Schritt 3: Nehmen Sie die Perspektive Ihrer Zielgruppe ein
Wir gehen eine Ebene tiefer – die Unterbegriffe aus Schritt 2 werden in weitere vier Unterpunkte aufgeteilt. Hier müssen Sie die Zielgruppen in den Vordergrund stellen.
- Welche Kernzielgruppe spreche ich mit diesem Unterbegriff am besten an?
- Welches Content-Format eignet sich für welche Zielgruppe am besten?
- Auf welchem Kommunikations-Kanal erreiche ich die jeweilige Zielgruppe?
Es kann bei diesem Schritt des Content-Mapping, besonders zu Beginn, anstrengend sein, so viele verschiedene Perspektiven zu finden. Aber versuchen Sie es. Im Anschluss haben Sie min. 20 verschiedene Ansatzpunkte, mit dem Sie Ihren Content an die Zielgruppen versenden können.
Praktisch am Beispiel erläutert:
In meinem Beispiel habe ich die Unterpunkte nach Relevanz für die Zielgruppen gegliedert:
- Wie man eine gute Story schreibt
- Storytelling im Stadtmarketing
- Checkliste für gutes Storytelling
- ….
Dann auf die verschiedenen Content-Formate:
- Podcast: Warum Storytelling im Stadtmarketing Sinn macht
- Infografik: Die Heldenreise im Storytelling
- Artikel: Was ist Storytelling
- …
Sowie nach den Kommunikations-Kanälen.
- 5 Gründe für den Einsatz des Storytelling (Facebook)
- Was ist Storytelling: Titel twittern
- Was ist Storytelling: Gruppenbeitrag auf Xing
- …
Schritt 4: Finden Sie den geeigneten Kommunikations-Kanal
Es wird wieder einfacher. Nachdem Sie Ihren Content in den verschiedenen Ebenen aufgeteilt haben, überlegen Sie, auf welchen Kanälen Sie diese verbreiten wollen. Überlegen Sie, auf welchem Kanal welche Zielgruppe am stärksten vertreten ist.
Was Sie nicht machen sollten: Pauschal jeden Punkt über alle Kanäle veröffentlichen. Das kann schnell zu viel werden und die Zielgruppen verärgern, die sich nicht angesprochen fühlen. Zudem besteht das Prinzip des Content-Mapping daraus, so exakt wie möglich den vorhandenen Content auf seine Zielgruppe abzustimmen.
Praktisch am Beispiel erläutert:
Tragen Sie hinter jedem Gliederungspunkt einfach den Kanal ein, welcher Ihnen passen und relevant erscheint. Auf der Infografik sehen Sie dazu meine Beispiele.
Schritt 5: Planen Sie ihre Veröffentlichungen mit dem Redaktionsplan
Content-Mapping Schritt 5: Planen Sie Ihre Veröffentlichungen mit dem Redaktionskalender. | www.babak-zand.de
Herzlichen Glückwunsch – Sie haben es fast geschafft. Wenn Sie jeden Punkt akribisch durchgearbeitet haben, dann halten Sie jetzt eine vollgepackte Liste für Ihren Redaktionskalender in den Händen.
Verteilen Sie diesen auf Ihren Kalender und veröffentlichen Sie über einen längeren Zeitraum hinweg.
Praktisch am Beispiel erläutert:
Mein Tipp: Teilen Sie die vorhandenen Themenpunkte ihrer Content-Mapping Liste nicht nur so ein, dass diese den Zeitraum bis zu Ihrer nächsten Veröffentlichung überbrückt. Planen Sie auch Veröffentlichungen weit nach dem Erscheinen des Artikels ein – zum Beispiel ein Tweet zwei Wochen nach Veröffentlichung.
Fazit
- Content-Mapping bietet die Möglichkeit, einen Inhalt für mehrere Zielgruppen aufzubereiten und auf unterschiedlichen Kommunikations-Kanälen zu unterschiedlichen Zeiten zu veröffentlichen.
- Mit Content-Mapping streuen Sie gezielt die Inhalte unter Ihre Zielgruppe und erhöhen so Ihre Reichweite.
- Es eignet sich gut für Stadtmarketing-Institutionen mit vielen Kernzielgruppen.
- Content-Mapping benötigt keinen hohen Personalaufwand und schont das Finanzbudget.
- Durch das Content-Mapping beschäftigt man sich intensiver mit den eigenen Inhalten und den Bedürfnissen der Zielgruppe.
Wie hat Ihnen der Artikel Gefallen? Ist das Content-Mapping etwas, was Sie in Ihrem Redaktionsalltag einbauen wollen? Haben Sie Ergänzungen zum Thema? Oder sind Sie ganz anderer Meinung?
Sagen Sie mir Ihre Meinung – entweder im Kommentarfeld oder schreiben Sie mir auf info@babak-zand.de.