Kennt ihr das Gefühl, wenn man dieses „Aha“-Erlebnis hat? Wenn man ein Buch liest und an einer bestimmten Stelle denkt – ah, jetzt hat es Klick gemacht. Oder man tagelang bei einer bestimmten Idee nicht weiterkommt, und ein Nebensatz in einem zufälligen Gespräch den Groschen fallen lässt?

So einen Moment hatte ich vor wenigen Wochen. Bei einigen Gesprächen mit Unternehmen, die sich zwar in Ihren Organisation und Dienstleistungen sehr unterschieden, trotzdem aber alle einen gemeinsamen Nenner hatten – der Bedarf an agilem Projektmanagement.

Jetzt bitte nicht die Hände über den Kopf zusammenschlagen, ich habe nicht vor, eine neue Runde Buzzword-Bingo loszutreten. Aber ich fand es sehr interessant, dass alle Gesprächspartner von sich aus auf das Thema agiles Projektmanagement zu sprechen kamen.

Wie planen wir digitale Kampagnen in Zukunft?

Blogparade: Agiles Marketing in der digitalen Kommunikation

Blogparade: Agiles Marketing in der digitalen Kommunikation. / Quelle: Unsplash.com/Chris_Brignola

Grund für die Gespräche war die Roadmap zur Erstellung einer Content-Strategie. In der Tat bietet sich bei dem Framework eine flexiblere Herangehensweise an, da man zu Beginn des Prozess in der Regel nicht weiß, wie das endgültige Resultat letztlich aussehen wird. Erst die Ergebnisse aus der vorherigen Phase machen den nächsten Schritt möglich, da die einzelnen Phasen aufeinander aufbauen.

Im Vorfeld getätigte Annahmen über bereits vorhandenen Content könnten sich im Laufe eines Content-Audits als nicht richtig herausstellen. Geplante Themenschwerpunkte können sich nach einem Content-Workshop vielleicht als irrelevant für die Zielgruppe erweisen. Und gewohnte Strukturen und Prozesse in Unternehmensabläufe sind vielleicht nicht effizient genug, um den ständigen digitalen Veränderungen in der Kommunikation über längeren Zeitraum gerecht zu werden.

Was ich damit sagen will: Vielleicht sollten wir die Art und Weise überdenken, wie wir die Kommunikation in digitalen Medien in Zukunft planen und durchführen.

  • Ist in Zeiten von Werbeblocker eine langfristige Media-Planung für Display-Werbung noch sinnvoll?
  • Macht es Sinn, das Media-Budget schon Monate im Voraus zu vergeben?
  • Wie ist der Status Quo im Projektmanagement, besonders in Hinblick auf digitales Marketing?
  • Steuern wir Projekte anhand einer Karte mit blinden Flecken oder navigieren wir besser „auf Sicht“?

Agiles Marketing im Social-Media-Marketing

Das sind nur einige Fragen, die sich mir die letzten Wochen in den Kopf gebohrt haben. Alles begann mit diesem Aha-Effekt. Und nun lässt mich das Thema nicht mehr los, denn ich sehe Schnittmengen zu den anderen Bereichen, mit denen ich mich hier auf dem Blog beschäftige und über die ich mich mit Euch und anderen austausche.

Zum Beispiel im Social-Media-Marketing. Viel zitiertes Best-Practise war der „Dunk in the Dark“-Tweet der Firma Oreo. Ich wage mal zu behaupten, dass die Social-Media Manager einen derartigen Erfolg und Reichweite nicht durch traditionelles Projektmanagement geschafft hätten. Auf jeden Fall nicht, ohne das Online-Marketing Budget zu strapazieren.

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p style=“text-align: justify;“>Kampagnen lassen sich zwar auch von langer Hand planen (und was die Strategie angeht, sollten sie das auch), aber in diesem Fall hat sich das Social-Media-Team von Oreo proaktiv darauf vorbereitet, etwas Unvorhergesehenes zu erkennen, zu bewerten und anschließend für die eigene Kommunikationsziele zu nutzen.

Das Team war sehr gut vorbereitet, die Kommunikations-Strategie war klar, der Ereignis-Rahmen war mit dem Super-Bowl gesetzt und die interdisziplinärere Crew wusste, was zu tun war.

Sie wussten aber nicht, WANN was zu tun war. Sie waren einfach nur bereit und haben auf etwas gewartet, was sich potenziell als viral erweisen könnte, und worauf man aufspringen konnte.  

Die Welt ist schneller, näher und agiler geworden

Besonders in den sozialen Netzwerken kann es zu spontanen Entwicklungen kommen, die sich viral über das gesamte Netz ausbreiten und sich dann auch nicht mehr auf bestimmte Kanäle beschränken.

Man erinnere sich nur mal an die Ice-Bucket-Challenge, das WM-Spiel Deutschland gegen Brasilien oder aber auch das Oscar-Selfie von Ellen Degeneres.

Im Groben ergibt sich für mich folgendes Muster: Ein Thema startet durch, wird viral, verlässt die Grenzen seines Netzwerkes und irgendwann, meist wenn das Thema schon wieder kalt wird, nehmen es die klassischen Medien auf, wodurch die Geschichte noch mal an Reichweite gewinnt.

Unternehmen, die solche Stories aus dem Netz für Ihre Kommunikations-Strategie erfolgreich nutzen, werden auch positiver vom Nutzer wahrgenommen.

Die Welt ist einfach schneller, näher, agiler geworden. Warum sollte man dann nicht auch bei der Planung, Durchführung und Kontrolle von Marketing-Maßnahmen auf agiles Projektmanagement setzen?

Wann und Wo kann man agiles Projektmanagement mit digitalem Marketing verbinden? Ist ein möglicher Ansatz das Konzept des (Vorsicht – Buzzword) Agile Marketing?

Dieser Post ist voll mit Fragen. Alle Antworten darauf habe ich (noch) nicht gefunden. Aber das Thema agiles Marketing wird mich von nun an weiter beschäftigen. Aus diesem Grund plane ich hier auf dem Blog eine Artikelserie zum Thema „Agiles Marketing“ zu veröffentlichen.

Blogparade: Was sind eure Erfahrungen mit Agile Marketing?

Blogparade: Agiles Marketing in der digitalen Kommunikation

Blogparade: Was sind eure Erfahrungen mit Agile Marketing? / Quelle: Unsplash.com/Marcus_Dall_Col

Und wie könnte man diese Serie besser starten, als mit einer Blogparade? Schließlich hat jeder von Euch mehr oder weniger Erfahrung mit diesem Thema gesammelt, und ich freue mich, wenn Ihr die mit uns teil.

Also, hier nun offiziell ausgerufen – die Blogparade zum Thema „Agiles Marketing in der digitalen Kommunikation“.

Ich würde gerne von Euch wissen,

  • wie, wo und wann man agiles Projektmanagement, z.B. mit digitalem Marketing verbinden kann.
  • Wisst ihr von digitalen Inhalten oder Kampagnen, deren Produktion mit agilen Projektmanagement-Methoden (z.B. SCRUM) geplant und umgesetzt wurde? Habt ihr selber so ein Projekt schon gestemmt?
  • Habt ihr Arbeitsprozesse in eurer Marketingabteilung an Ideen des Agile Marketing ausgerichtet? Wie sind eure Erfahrungen damit?
  • Steht ihr in eurem Unternehmen für Agile Marketing und müsst den Ansatz gegen die Geschäftsführung verteidigen? Oder umgekehrt, seid ihr Entscheider und wollt neue Projektmanagement-Methoden einführen, aber die Basis ist noch nicht davon überzeugt?
  • Für euch ist das alles ein alter Hut und ihr betreibt schon Agiles Marketing? Dann teilt doch mit uns Eure Erfahrungen.

Eingereichte Beiträge der Blogparade

Blogparade: Agiles Marketing in der digitalen Kommunikation

Blogparade: Wenn euer Beitrag folgende Kriterien erfüllt, könnt ihr an der Verlosung teilnehmen. / Quelle: Unsplash.com/Johannes_Waibel

  1. „Warum Agiles Marketing? Vom Verbraucher zum Menschen“ von Oliver Marquardt.
  2. Agiles Social Media Marketing.“ von Burak Murat Görmez.
  3. Warum Marketing agiler werden mussvon Matthias Großkopf.
  4. Agil im Kopf oder: Wie Sie sich als Unternehmer der Digitalisierung nähern könnenvon Edda Klepp.

  5. Bist du fit genug für agiles Projektmanagement?von Stefan Schütz.
  6. Agiles Marketing: Wie agil ist unser Marketing?von Melanie Tamble.
  7. Agiles Projektmanagement: Ein Weg heraus aus strategischen Blindflügenvon René Gast.

Posted by Babak Zand

Ich helfe Unternehmen durch agiles Marketing, eine dokumentierte, nutzerorientierte Content-Strategie für deren digitale Kommunikation zu entwickeln.